Ὁ ὅρος ἀποπολίτης σὲ μιὰ νέα τιμητικὴ ἐπιγραφὴ ἀπὸ τὴν ἀνατολικὴ Μακεδονία
Part of : Τεκμήρια ; Vol.6, 2001, pages 22-42
Issue:
Pages:
22-42
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Der terminus ἀποπολίτης in einer neuen ehreninschrift aus ost-Makedonien
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Abstract:
Archäologisches Museum von Serrai, Inv. Nr. Λ172. Diese neue Inschrift stammt aus der antiken Siedlung, welche auf dem Hügel Paliochori an der südwestlichen Grenze des heutigen Dorfes Berge liegt. Die archäologischen Funde weisen auf die Existenz einer bedeutenden, doch noch nicht identifizierten antiken Stadt hin. Bezüglich der Datierung der Inschrift ergibt sich aus dem zweiten gentilicium des Geehrten als Terminus ad bzw. post quem die Regierungszeit des Kaisers Trajan. Eine nähere Datierung ist nicht möglich, weil der Geehrte unbekannt ist. Der Schrift nach gehört die Inschrift in das 2. Jh. n.Chr. Z. 1: Die Apopoleiten. Die Bezeichnung der Ehrenden als apopoleitai (Z.l) ist ein epigraphisches hapax. Das von Polydeukes zitierte und auf Theopompos zurückgehende Wort apopolites bedeutet eine Person ohne Bürgerrecht. Bei ähnlichen Wortbildungen mit der Präposition apo als erstes Glied und mit einem Substantiv Maskulin als zweites Glied stellt die Präposition die Negation des Inhalts des zweiten Gliedes dar. Ferner kommt das selten bezeugte Wort apopolites dem Sinn nach den Wörtern apopolis und dem viel öfter bezeugten apolis gleich. Interessanterweise ersetzt das Wort apolis in der Digesta an zwei Stellen des Ulpianus und des Marcianus einen zwar unbekannten lateinischen Ausdruck, doch ergibt sich aus dem Kontext dieser Stellen, dass apolis eine freie Person ohne civitas, also ohne römisches oder lokales Bürgerrecht bezeichnet. So scheinen die apopoleitai eine geschlossene Gruppe von freien Personen ohne Bürgerrecht gewesen zu sein. Ihre Bezeichnung als apopoleitai impliziert ihre Gegenüberstellung zu den Bürgern einer bestimmten Stadt. Ihrer Bezeichnung nach gehören sie aber nicht zu den bekannten Kategorien der paroikoi, metoikoi oder apeleutheroL Eher sind die apopoleitai als die abhängige Bevölkerung wohl nicht griechischer Herkunft einer kleinen Agrarsiedlung im Territorium einer griechischen Stadt zu verstehen. Z. 2: Die Abkürzung (die Buchstaben Alpha und Sigma). Aus bestimmten Gründen dürfen die Buchstaben Alpha und Sigma weder als eine Datumszahl verstanden, noch auf den Geehrten bezogen werden. Eher stellen sie eine Ergänzung zu den apopoleitai dar. Als Abkürzung eines Eigenschaftswortes finden diese Buchstaben keine Parallele und infolgedessen können sie auch nicht aufgelöst werden. Am wahrscheinlichsten geben die Buchstaben Alpha und Sigma die Zahl (201) der apopoleitai wider. Z. 2-4: Der Geehrte. Marcus lulius Ulpius Longinus ist sonst unbekannt. Der Reihenfolge seiner nomina und den Parallelen nach ist auszuschliessen, dass er das römische Bürgerrecht erst unter Trajan erworben hatte. Es bleiben zwei Möglichkeiten offen: Es war schon unter Trajan römischer Bürger, ein lulius nach dem Namen seiner Familie, und aus unbestimmten Gründen hatte er auch noch den Namen des regierenden Kaisers genommen. Möglicherweise war er aber Nachfahre einer Person, welche das römische Bürgerrecht unter Trajan erwarb, und vielleicht hatte er den Namen lulius von seiner Mutter. Z. 7: Das Partizip. Die Inschrift bricht nach dem Partizip ab und der als Subjekt des Partizips zu erwartende Personenname fehlt. Ähnliche Fälle lassen sich auch in anderen Inschriften beobachten, wobei nicht zu ermitteln ist, aus welchem Grund der Text nicht zu Ende geschrieben wurde.
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